Zweimal verfehlten die Bobsportlerinnen und -sportler vom hessischen Trainingsstützpunkt Rhein – Main in Frankfurt ganz knapp einen Podestplatz sind aber nach den Worten der hessischen Verbandspräsidentin Erica Fischbach mit dem Abschneiden zufrieden.


Platz 5 und 8 im Monobob


Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) und Junioren-Weltmeisterin Maureen Zimmer (Eintracht Frankfurt/BSC Sachsen Oberbärenburg) befanden sich neben Laura Nolte (BSC Winterberg) und Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) unter den 19 Monoschlitten-Starterinnen aus 11 Nationen, die den anspruchsvollen Wettbewerb beendeten. Zimmer startete mit dem ersten von vier Läufen sehr schwungvoll, leistete sich jedoch im zweiten Lauf einige Fehler zu viel und rutschte im Klassement zurück. Auch am zweiten Tag waren ihre Abfahrten solide, aber eben wieder nicht fehlerfrei und so beendete sie ihre erste Teilnahme bei den „Großen“ mit mehr als 2 Sekunden Rückstand zur Siegerin auf dem 8. Platz. Sehr beeindruckend waren allerdings ihre Startzeiten, die sie auf Grund ihrer fehlenden Erfahrung jedoch nicht in der für sie bisher unbekannten Bahn ausbauen konnte.
Auch Kalicki kam schwer in den Wettbewerb und hatte bereits nach dem ersten Tag kaum noch Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen. Mit ihren eher schwachen Startzeiten, bedingt durch Schmerzen in der Wade, konnte sie nicht konkurrieren und büßte schon hier entscheidend Boden ein. Dass sie mehr kann, bewies sie in der dritten Abfahrt als sie Cynthia Appiah (Kanada) sowie Melanie Hasler (Schweiz) überflügelte und in der letzten Fuhre, die sie mit Bestzeit gewann. Allerdings war da der Zug bereits abgefahren und mehr als Platz 5 nicht mehr drin.
Mit einer ganz überragenden Vorstellung wurde der Weltmeister-Titel von Laura Nolte hoch verdient gewonnen, da sie drei Mal Bestzeit fuhr, damit auch der hoch gewetteten Amerikanerin Kaillie Humphries keine Chance ließ und diese auf den Silber-Platz verwies. In ihrer fünften Saison als Pilotin feierte Buckwitz mit der Bronze-Medaille ihren größten Erfolg und war darüber ausgesprochen glücklich.
Bis zur letzten Abfahrt kämpfte die Australierin Breeana Walker, vom hessischen Landestrainer Tim Restle in Frankfurt betreut, um eine Medaille. Sie setzte die vor ihr liegende Buckwitz heftig unter Druck, kam aber an der bravourös kämpfenden Deutschen nicht mehr vorbei und musste mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden sein.
Landestrainer Restle kam zu dem Resümee, dass sich seine drei Damen sehr gut geschlagen hätten, wobei Kalicki vielleicht ein bisschen hadere, aber schließlich war sie gesundheitlich nicht auf der Höhe. Walker hatte ihn ein weiteres Mal sehr angenehm überrascht und hätte einen Platz auf dem Podest eigentlich verdient. Für Zimmer war allein die Teilnahme schon eine Riesensache, er sei fest davon überzeugt, dass es nicht ihr letztes Gastspiel bei einer Monobob WM gewesen sei.


Foto Viesturs Lacis: Maureen Zimmer

Hafer auch bei WM auf 4. Platz abonniert

Mit 4 Schlitten unter 30 Teams aus 17 Nationen war der deutsche Verband sehr gut vertreten.
Leider musste nach einem heftigen Sturz im ersten Lauf, wobei er sehr flott unterwegs war, der Gießener Junioren-Weltmeister Adam Ammour mit seinem Anschieber Benedikt Hertel (beide BRC Thüringen) schon früh die Segel streichen und konnte keine weiteren Abfahrten mehr bestreiten.
Die Gunst der Stunde nutzte Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude), der kurz vor seinem geplanten Karriereende nach zahlreichen zweiten und dritten Plätzen endlich Weltmeister im Zweierbob geworden ist. Mit Georg Fleischhauer (SC Potsdam) als Anschieber konnte er einen letzten offenen Posten auf seiner To-do-Liste abhaken und war dementsprechend überglücklich. Silber ging an das Dou Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) / Alexander Schüller (SV Halle), die den Sieg ihres langjährigen Konkurrenten neidlos anerkannten, denn er sei an diesem Wochenende in allen Belangen klar überlegen gewesen. Nur 1/100 Sekunde dahinter belegten die Schweizer Michael Vogt/Sandro Michel einen von ihren Landsleuten laut umjubelten Bronze-Rang. Christoph Hafer (Eintracht Frankfurt/BC Bad Feilnbach) /Matthias Sommer (BSC Winterberg) überflügelten mit einer Super-Leistung im 4. Lauf noch die Briten Brad Hall/Taylor Lawrence, um sich dann wie so oft auf dem 4. Platz einordnen zu müssen.


Foto Viesturs Lacis: Hafer/Sommer beim Start