Unter keinem guten Stern stand die letzte Viererbob Entscheidung der Saison in Lake Placid. Bei Minus-Graden und heftigem Schneefall wurde das Rennen nach dem ersten Lauf beendet, da die Bahn durch Stürze arg ramponiert war und in der Kürze der Zeit nicht repariert werden konnte.
14 Mannschaften aus 9 Nationen hatte sich am Start aufgebaut. Francesco Friedrich wurde mit Felix Straub (beide BSC Sachsen Oberbärenburg), Thorsten Margis (SV Halle) und Matthias Sommer (BSC Winterberg) seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich beim ersten Lauf an die Spitze. 17/100 dahinter ordnete sich Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) mit seinen Anschiebern Joshua Tasche (Eintracht Frankfurt), Florian Bauer (BRC Ohlstadt) und Georg Fleischhauer (SC Potsdam) ein. Weitere 11/100 zurück fand sich das Quartett von Adam Ammour, Nick Stadelmann, Erik Leypold (alle BRC Thüringen) und Rupert Schenk (SC Potsdam) auf Platz 3 wieder. Nach einem Sturz des lettischen Teams von Emils Cipulis, den alle Vier gottlob gut überstanden, wurde die Veranstaltung lange unterbrochen und dann von der Jury entschieden nur Lauf 1 zu werten.
Diese Entscheidung hatte Konsequenzen für die abschließende Wertung im Saisonranking im Viererbob. Friedrich blieb unangefochten an der Spitze, aber Lochner musste den greifbaren zweiten Platz dem Letten Cipulis überlassen. Für Ammour reichte es zum 9. Platz und der nur einmal im Weltcup gestartete Christoph Hafer (Eintracht Frankfurt/BC Bad Feilnbach) wurde 26.
Die Wertung der Kombination Zweier/Vierer wurde ebenfalls eine sichere Beute von Friedrich. Hier konnte Lochner den Letten auf Platz 3 verweisen. Ammour überraschte als zweitbester Junior mit Platz 6 und Hafer mit 2 Rennteilnahmen schnitt auch hier auf Platz 26 ab.

Foto: IBSF Tasche ganz rechts


Beim Saisonfinale in Lake Placid war wieder das deutsche Spitzentrio mit Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) / Leonie Fiebig, Laura Nolte (beide BSC Winterberg) /Claudia Schüssler (Mitteldeutscher Sportclub Magdeburg) sowie Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) /Lauryn Siebert (BSC Winterberg) am Start. Anders als in der seitherigen Saison boten in Nord- Amerika die Starterinnen aus anderen Nationen kräftig Paroli.
Im sehr anspruchsvollen Eis-Kanal von Lake Placid lieferte allerdings Kalicki eine ganz souveräne Leistung, wobei sie ihre Erfahrung voll ausspielte. Obwohl sie gesundheitlich etwas angeschlagen ins Rennen ging waren schon die Startzeiten recht ordentlich. Bereits im ersten Lauf zauberten sie eine Tagesbestzeit in die Eisrinne, mit der sie die Zweiten Buckwitz/Siebert schon deutlich um 41/100 distanzierten. Knapp dahinter platzierte sich das Überraschungsteam Adele Nicoll/ Kya Placide aus Groß-Britannien. Das Dou Nolte/Schüßler belegte vorerst den nächsten Platz unter dem Podium. Im finalen Lauf konnten sie sich um eine Position verbessern und auch die Britinnen überflügelten Buckwitz. Da auch sie gesundheitlich angeschlagen war konnte sie sich mit diesem Ergebnis und Rang 4 jedoch anfreunden. Unangefochten ihrem Sieg entgegen fuhr Kalicki und baute ihren Vorsprung sogar noch deutlich ist. Für sie war es ein versöhnlicher Saisonabschluss obwohl sie etwas damit haderte, dass es mit dem Gewinn des Gesamtweltcups nicht ganz gereicht hat. Dieser Sieg ging an Laura Nolte, Silber eroberte Kalicki und auch der Bronze – Rang wurde von Lisa Buckwitz nach Deutschland geholt.


Bild: Michal Schwab

 


Zum Abschluss der Saison ging es nach der WM für die deutschen Bobsportler nach Nord – Amerika. Obwohl der Saisonhöhepunkt eigentlich überschritten war zeigten sich die drei deutschen Teams auf der sehr anspruchsvollen Bahn in Lake Placid weiter deutlich überlegen. Mit dabei war auch Joshua Tasche (Eintracht Frankfurt) als Anschieber von Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude). Auch der Gießener Adam Ammour ging mit Benedikt Hertel (beide BRC Thüringen) ins Rennen.
Schon in der ersten Abfahrt zeigten Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Alexander Schüller (SV Halle) mit Start- und Laufbestzeit, dass der Sieg nur über sie führen würde. Lochner manövrierte sich knapp dahinter auf den 2. Platz und Ammour mit doch schon deutlichem Abstand auf Rang 3.
Und daran sollte sich auch im zweiten Lauf nichts ändern. Friedrich ließ sich den doch klaren Sieg nicht mehr nehmen und gewann damit auch den Gesamtweltcup im kleinen Schlitten. Für ihn sei es eine wertvolle Bahnerfahrung gewesen und er nehme mit einiger Zuversicht die WM hier in den Fokus. Auch freue er sich über den Gesamtsieg im Weltcup, der aber eigentlich seinem Mannschaftskameraden Lochner gebühre. Für Lochner reichte es mit zwei sehr soliden Läufen für den 2. Platz und für Silber in der Rangliste. Tasche war mit dem Abschneiden sehr zufrieden, war es doch sein erster Start mit Lochner im Zweierbob. Vor allem die Startzeiten seien überraschend gut gewesen. Für Ammour war es oberstes Gebot seinen 3. Platz gegenüber den heranstürmenden Schweizern Michael Vogt/Andreas Haas zu verteidigen, was ihm auch mit einer sehr soliden Fahrt gelang. Dies wiederum bedeutete, dass er in der Rangliste der Zweierwertung ebenfalls Bronze errungen hat. Eine Riesenleistung für den Youngster, bei dem es zu Beginn des Winters keineswegs sicher war, dass er im Weltcup fahren würde. Und so richtete er auch ein dickes Dankeschön an seine Teamkameraden die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Die Leistung von Ammour/Hertel fand auch bei Bundestrainer René Spieß große Anerkennung vor allem angesichts der Tatsache, dass die beiden ihren ersten Weltcup in Lake Placid gefahren sind und die Bahn technisch sehr anspruchsvoll ist.

Lochner/Tasche am Start
Bilder: Michael Schwab

Gleich drei Mal ging Maureen Zimmer (Eintracht Frankfurt/BSC Sachsen Oberbärenburg) in Lake Placid im Monobob innerhalb von 2 Wochen an den Start. Beim abschließenden Weltcup-Wettbewerb starteten außer ihr Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) und Laura Nolte (BSC Winterberg) in dieser als sehr schwierig angesehenen Bahn. Für die deutschen Damen ging es in erster Linie um das Sammeln von Erfahrungen, da hier im nächsten Jahr die Weltmeisterschaften ausgetragen werden.
Wie wichtig das ist zeigte sich während des Rennens bei dem sich die erfolgsgewöhnten deutschen Damen nicht wie bisher in diesem Winter präsentieren konnten. Dass die Bedingungen nicht schlecht waren zeigte sich daran, dass der Bahnrekord mehrfach verbessert wurde. Nach dem ersten Lauf lag die Australierin Breeana Walker, die seit längerer Zeit ihre Saisonvorbereitung in Nord-Amerika absolviert, an der Spitze. Knapp vor der US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor und der Kanadiern Cynthia Appiah, die ihren Heimvorteil hervorragend ausspielten. Erst auf Platz 4 folgte Nolte, Buckwitz war bei Halbzeit sechste und Zimmer auf Rang 9. Ihre Startzeit war noch recht ordentlich aber in der Bahn verlor sie etwas die Linie und fiel zurück.
Und an dieser Rangfolge sollte sich auch nichts mehr ändern. Walker, die nun auch den neuen Bahnrekord in Lake Placid hält, gewann ihr erstes Rennen im Monobob und wurde in der abschließenden Monobob-Weltrangliste zweite. Silber bei diesem Rennen ging an Meyers Taylor und Bronze an Appiah. Buckwitz behielt den 6. Platz und wurde damit Weltcup-Gesamtsiegerin im Monobob. Nolte blieb als vierte knapp hinter dem Platz auf dem Treppchen und büßte durch den Sieg von Walker ihren 2. Rang in der Weltrangliste ein. Maureen Zimmer rutschte noch 2 Plätze zurück und wurde 11. Im zweiten Lauf kam sie nicht so recht in die Gänge, wurde in ihrer Laufzeit nach hinten durchgereicht und von Sylvia Hoffman (USA) und der Engländerin Adele Nicoll überflügelt. In der Weltrangliste belegt sie in der Endabrechnung den 16. Platz, wobei berücksichtigt werden muss, dass sie nur einen kleinen Teil der Rennen bestritt.
Zimmer war in Lake Placid als einzige Deutsche in zwei weiteren Monobob Rennen am Start, die zur Nordamerikacup-Serie zählten. Im ersten Rennen erzielte sie in beiden Abfahrten die zweitschnellste Startzeit, kam aber mit der sehr schwierigen Bahn nicht zurecht. Man spürte, dass ihre einfach die Erfahrung in diesem Eiskanal fehlte. So reichte es beim Sieg der der Kanadierin Melissa Lotholz aber doch für Rang 8.
Im zweiten Rennen dieser Serie wurde es nicht viel besser, da Zimmer noch nicht das richtige Gefühl für die Tücken des Eiskanals erarbeitet hatte. Guten Startzeiten standen schwächere Abfahrten gegenüber und Gegnerinnen aus Nordamerika nutzten ihren Heimvorteil aus. Abermals siegte Lotholz und Zimmer musste sich erneut mit Rang 8 zufriedengeben. Letztendlich schlug aber als Gesamtresümee der Saison doch ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis zu Buche.
HBSV Landestrainer Tim Restle meinte, dass die Ergebnisse auf den ersten Blick nicht so überzeugend seien. Aber Zimmer habe sich die sehr anspruchsvolle Bahn recht gut erarbeitet und ordentlich Erfahrung für die WM im nächsten Jahr an gleicher Stelle gesammelt. Man dürfe auch nicht übersehen, dass die Kanadierinnen und US-Amerikanerinnen ihren Heimvorteil ausspielten und wirklich sehr stark gefahren sind.

Foto: Michael Schwab/Geovanner Soler


Zum Abschluss der Weltmeisterschaften im sauerländischen Winterberg mussten die Viererteams ran. Obwohl 23 Schlitten aus 14 Ländern am Start standen waren die 3 deutschen Mannschaften bei ihrer Meisterschaft zuhause doch klar in den Favoritenrollen. Adam Ammour (BRC Thüringen) war mit seinem Bruder Issam (Eintracht Frankfurt), Benedikt Hertel (BRC Thüringen) und Rupert Schenk (SC Potsdam) unter den Medaillenjägern.

Der Takt wurde von Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) und seinen Mitstreitern Thorsten Margis, Alexander Schüller (beide SV Halle) sowie Felix Straub (BSC Sachsen Oberbärenburg) vorgegeben. Mit einem Bahnrekord in der VeltinsEisArena im ersten Lauf zogen sie gleich so manchem Konkurrenten den Zahn und führten am Ende des ersten Tages schon recht beruhigend mit 27/1oo Vorsprung. Am ehesten mithalten konnte da Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude), der mit Florian Bauer (BRC Ohlstadt), Erec Bruckert (BRC Thüringen) und Georg Fleischhauer (SV Potsdam) nach seinem Trainingssturz in Altenberg erstmals wieder mit seinem Vierer ins Rennen gegangen war und mit Friedrich im ersten Lauf die beste Startzeit vorlegte. Nachdem Ammour nach dem ersten Lauf auf Rang 4 gelegen hatte gelang es ihm in der zweiten Abfahrt sich an dem lettischen Team von Emils Cipulis vorbei zu mogeln.
Auf Grund der relativ hohen Temperaturen gingen alle Mannschaften sehr nachdenklich in den zweiten Tag und hofften, dass der Eiskanal nicht so sehr abbaut und für alle die gleichen fairen Bedingungen herrschen.
Mit einem neuen Bahnrekord im dritten Lauf vergrößerte Friedrich seinen Vorsprung vor den ärgsten Konkurrenten und schaffte sein Meisterstück im finalen Lauf, als er in allen vier Abfahrten jedes Mal sowohl Start- als Laufbestzeit vorlegte. Somit war er hoch verdienter Gewinner seiner 6. Gold-Medaille bei einer Vierer-WM und konnte in Winterberg als Doppel-Weltmeister feiern. Trotz einer starken Leistung reichte es für das Team Lochner „nur“ für Silber. Für Adam Ammour war Bronze die zweite Medaille, die er im Sauerland gewann und damit seiner ersten vollständigen Weltcup-Saison der Krone aufsetzte. Ammour freute sich sehr darüber, da ihm das lettische Team von Emils Cipulis im dritten Lauf arg auf die Pelle rückte und er in der letzten Abfahrt nichts zu verschenken hatte.

Bild: BSD

 


Bei der Zweierbob-Weltmeisterschaft in Winterberg waren unter den 24 Schlitten drei deutsche Teams am Start, die alle zum Favoritenkreis gehörten. Auch Vanessa Mark (Eintracht Frankfurt) war als Anschieberin von Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) wieder einmal Mitglied dieser Sechserrunde. Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) hatte Leonie Fiebig im Schlitten und Laura Nolte (beide BSC Winterberg) bildete ein Gespann mit Deborah Levi (SC Potsdam).
Diese drei zeigten sofort ihren Konkurrentinnen, dass diese wohl bei dieser WM nicht viel zu bestellen haben. Kalicki übernahm im ersten Lauf mit einem neuen Bahnrekord die Spitze. Sie wurde jedoch in der zweiten Abfahrt von Buckwitz gekontert und fiel bei Halbzeit mit 6/100 Rückstand auf Rang 3 zurück. Zwischen diese beiden Teams mogelte sich Nolte mit 2/100 vor Kalicki. Also ein Kopf an Kopf Rennen im dem noch alles möglich war. Die Amerikanerin Kaysha Love und die Australierin Breeana Walker führten den Rest des Feldes an, lagen aber schon deutlich 7/10 im Hintertreffen. Wie Levi auch war Mark beim ersten Lauf ziemlich aufgeregt und vertraute dem Daumen drücken ihre beiden kleinen Halbschwestern, die erstmals bei einem Rennen dabei waren.
Der zweite Tag verlief dann genau so spannend wie es der erste versprochen hatte. In der dritten Fuhre konnte Buckwitz mit Laufbestzeit ihren geringen Vorsprung vor Nolte ein bisschen ausbauen während Kalicki schon etwas zurück fiel und die Titelverteidigung aus den Augen verlor. Im finalen Lauf machte Nolte mit einem neuen Bahnrekord ein wenig Boden gut, aber es reichte nicht um Buckwitz/Mark von der Spitze zu verdrängen. Also Silber für Lokalmatadorin Laura Nolte und Deborah Levi sowie Bronze für die Titelverteidigerinnen Kim Kalicki/Leonie Fiebig.
Vanessa Mark und Lisa Buckwitz gewannen in ihrer Karriere beide zum ersten Mal Gold bei einer Weltmeisterschaft. Für Mark gab es an diesem Tag einen doppelten Grund zum Feiern, denn ihr Weltmeisterschaftssieg fiel mit ihrem Geburtstag zusammen. Da es während der Saison keineswegs sicher war dass sie im Sauerland an den Start gehen würde war ihr Jubel umso größer. Kalicki blies wegen der missglückten Titelverteidigung nicht lange Trübsal. Bronze sei ja wahrlich nicht übel und an manchen Tagen sind die anderen Mädels einfach besser. Für René Spieß und sein Trainerteam war dieser überragende Erfolg seiner Damen natürlich ebenfalls ein Festtag.

Bilder: BSD Mark links, Buckwitz rechts

 


28 Teams aus 14 Nationen machten sich in Winterberg auf die Jagd nach Titel und Medaillen im Zweierbob der Männer. Darunter auch die als „Youngsters“ eingestuften Gießener Adam und Issam Ammour bei ihrem ersten gemeinsamen WM-Auftritt, die dennoch zum Favoritenkreis gehörten.
Diesem hohen Anspruch wurden sie auch schon am ersten Tag gerecht. Bei sehr starken Fahrten in beiden Läufen lagen sie als Zweite nur 22/100 hinter den Top Favoriten Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) /Alexander Schüller (SV Halle), die beide Male Bestzeit fuhren und einen neuen Bahnrekord aufstellten. Eine Leistung, die Friedrich selbst sehr überraschte. Issam Ammour (Eintracht Frankfurt) fühlte sich endlich für seine jahrelange harte Arbeit belohnt und Adam Ammour (BRC Thüringen) freute sich, die beiden Fuhren ohne große Probleme ins Ziel gebracht zu haben. Dritter war zur Halbzeit Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude), der noch spürbar unter den Nachwirkungen seines Sturzes in Altenberg die Woche zuvor litt, mit seinem Anschieber Georg Fleischhauer (SC Potsdam).
Da Friedrich auch im dritten Lauf Bestzeit und erneuten Bahnrekord fuhr und die Ammour Brüder etwas schwächelten war die WM so gut wie entschieden. Die beiden Hessen gewannen zwar den vierten Lauf mit einer hervorragenden Leistung, aber der Zug zu Gold war da schon abgefahren. Mit der Silber-Medaille hat Adam Ammour allerdings bewiesen, dass er sich in einer ganz hervorragenden Form befindet und dieser gemeinsame Erfolg dürfte für die beiden Brüder ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Für Friedrich bedeutete der erste Sieg im kleinen Schlitten in dieser Saison gleichzeitig der Gewinn des Weltmeister-Titels. Lochner/Fleischhauer blieb die Bronze-Medaille, wobei die beiden durch zweimal Startbestzeit am letzten Tag bewiesen, dass ohne ihr Verletzungspech das Rennen wohl weitaus spannender verlaufen wäre. Bundestrainer René Spieß war überglücklich, dass seine drei Teams trotz der Vorgeschichte ihrer Favoritenrolle gerecht geworden sind. Adam Ammour sei zum richtigen Zeitpunkt in Topform gekommen und Issam konnte endlich die Früchte seiner jahrelangen Anstrengungen ernten.



Foto: BSD

 


Bei leichtem Schneefall, der später in Regen überging, eröffneten in Winterberg die Monobob-Frauen den Reigen der Entscheidungen bei den Weltmeisterschaften. Unter den Starterinnen war auch die Wiesbadener Kim Kalicki, die ihren letzten Monobob-Wettbewerb im Januar in St. Moritz bestritten hatte.

Nachdem Lisa Buckwitz (BRC Thüringen), die ihren Sturz in Altenberg gut verdaut hatte, im ersten Lauf Bahnrekord gefahren war führte sie trotz kleinerer Fehler in beiden Abfahrten bei Halbzeit das Teilnehmerinnenfeld an. Am Ende dieses ersten Tages war die Amerikanerin Elana Meyers Taylor Zweite vor der Australierin Breeana Walker. Die Winterbergerin Laura Nolte tat sich mit einer leichten Verletzung auf ihrer Hausbahn etwas schwer, rangierte aber nach 2 mäßigen Laufen noch in Schlagweite zur Spitze auf Platz 4. Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) musste im ersten Lauf mit einer hohen Startnummer im strömenden Regen ran und daraus resultierte letztendlich bei der Zwischenabrechnung Rang 12.
Am nächsten Tag änderten sich aber die Rangverhältnisse grundlegend. Nolte legte im dritten Lauf ordentlich was vor, setzte sich an die Spitze und witterte Morgenluft. Diese Führung gab sie auch in der vierten Abfahrt nicht mehr ab und konnte sich als neue Monobob-Weltmeisterin von ihren Winterberger Fans lautstark feiern lassen. Auch Meyers Taylor ließ nichts mehr anbrennen und verteidigte Silber. Buckwitz glaubte schon, dass nach ihrem aufgrund der schwierigen Bahnverhältnisse schwachen dritten Lauf der Zug zur WM-Medaille abgefahren sei, schlug aber in der finalen Abfahrt nochmals zu. Walker konnte diesen Angriff nicht kontern, fiel auf den 4. Rang zurück und Buckwitz freute sich über Bronze. Für Kalicki war Winterberg ein gebrauchtes Wochenende denn sie schaffte es nicht sich über den 12. Platz hinaus zu verbessern. Obwohl sie sich mit ihren Teamkameradinnen über die gewonnenen Medaillen freute überwog doch die Enttäuschung.

Foto: Viesturs Lacis

 


Zum letzten Weltcup-Rennen vor der Weltmeisterschaft gingen in Altenberg 14 Teams an den Start. Auch diese Entscheidung stand, wie das ganze Wochenende im Erzgebirge, unter keinem guten Stern, denn es gab wieder einen Sturz.
Adam Ammour (BRC Thüringen) aus Gießen hatte erneut etwas umgestellt und ging mit Costa Laurenz (TuS Eintracht Wiesbaden), Nick Stadelmann und Eric Leypold (beide BRC Thüringen) in den Wettbewerb. Der sturzverletzte Johannes Lochner wurde sicherheitshalber geschont und durch Pilot Christoph Hafer (Eintracht Frankfurt/BC Bad Feilnbach) ersetzt, der Matthias Sommer (BSC Winterberg) und die beiden Weltcup-Debütanten Jörn Wenzel(BSC Sachsen Oberbärenburg) und Tim Gessenhardt (ESC Erfurt) im Schlitten hatte.
Auf seiner Hausbahn zeigte Lokalmatador Francesco Friedrich, dass er sich viel vorgenommen hatte, fuhr im ersten Lauf mit Candy Bauer, Felix Straub (alle BSC Sachsen Oberbärenburg) und Alexander Schüller (SV Halle) Tagesbestzeit und übernahm ganz knapp die Führung. Zweite wurde das Team des Letten Emils Cipulis und 13/1oo hinter der Spitze landete das Team Ammour. Hafers Mannschaft war vorerst Zehnter.
Auch im Finale wusste Friedrich zu überzeugen und behielt seine Spitzenposition, musste sie jedoch im Endklassement mit Cipulis teilen, der im zweiten Lauf hauchdünn besser abschnitt. Etwas überraschend fiel Ammour noch vom Podest, denn er wurde von den Schweizern um Simon Friedle 8/100 übertroffen. Hafer verbesserte sich in der Gesamtabrechnung auf den 9. Platz. In Anbetracht dessen, dass das Quartett nur einen Trainingslauf und durch die letzte Startnummer ungünstige Bedingungen hatte war Hafer doch zufrieden

Fotos: Viesturs Lacis von links Adam Ammour, Costa Laurenz

 


Sehr überschaubar war das Feld der Teilnehmerinnen im Zweierbob-Weltcup in Altenberg, denn nur 11 Schlitten aus 9 Nationen waren am Start aufgebaut. Davon machten die deutschen Dous Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden)/Anabel Galander (Mitteldeutscher SC Magdeburg), Laura Nolte (BSC Winterberg)/ Deborah Levi (SC Potsdam) und Lisa Buckwitz (BRC Thüringen)/ Lauryn Siebert (BSC Winterberg) fast ein Drittel des Feldes aus.
Kalicki/Galander kamen im ersten Lauf nicht ganz so gut vom Start weg, fanden sich aber zur Halbzeit dennoch auf Rang 2 hinter Nolte/Levi wieder, die einen neuen Bahnrekord aufgestellt hatten. Kalicki lag aber schon fast uneinholbar mit 43/100 im Hintertreffen. Dritte waren zu diesem Zeitpunkt Buckwitz/Siebert.
Nachdem im ersten Lauf schon die Amerikanerinnen Elana Meyers Taylor/Jasmine Jones, zum Glück mit glimpflichem Ausgang, gestürzt waren erwischte es in der zweiten Abfahrt unter anderem auch Buckwitz/Siebert. Die beiden schlitterten durch Ziel, blieben als Zehnte noch in Wertung und vor allen Dingen von großen Blessuren verschont. Kalicki/Galander behaupteten ihren 2. Platz und einsam an der Spitze mit deutlichem Vorsprung blieben Nolte/Levi, die mit den schwierigen Bedingungen am besten zurechtkamen. Platz 3 mit fast 2 Sekunden Rückstand ging an die Rumäninnen Andreea Grecu/Teodora Andreea Vlad. Mit dem 2. Platz konnte Kalicki recht gut leben, war aber mit ihrer fahrerischen Leistung ziemlich unzufrieden.

Foto: Viesturs Lacis von links Galander /Kalicki kurz vor dem Start

 

 


Durch den schweren Trainingssturz von Johannes Lochner im Altenberger Eiskanal musste das Trainerteam des deutschen Verbandes umdisponieren und schickte Christoph Hafer (Eintracht Frankfurt/BC Bad Feilnbach) in den 7. Weltcup-Wettbewerb des Winters. Am Start war auch Adam Ammour (BRC Thüringen), der mit Costa Laurenz (TuS Eintracht Wiesbaden) einen Anschieber dabei hatte, der sich durch gute Leistungen in den Europacup-Wettbewerben bestens qualifiziert hatte. Der hohe Favorit Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) ging als Lokalmatador mit Thorsten Margis (SV Halle) ebenfalls an den Start.
Friedrich und Ammour lieferten sich bei der ersten Abfahrt ein Kopf an Kopf Rennen, das der Oberbärenburger mit 6/100 Sekunden Vorsprung zur Halbzeit knapp für sich entscheiden konnte. Ammour/Laurenz hatten die beste Startzeit geschoben, aber der Routinier fing sie auf seiner Hausbahn bis ins Ziel noch ab. Schon mit einigem Abstand folgten zur völligen Überraschung aller die Süd-Koreaner Jinsu Kim/Hyeonggeun Kim auf dem dritten Platz. Nach nur 3 Trainingsläufen schlug sich Hafer mit seinem Anschieber Matthias Sommer (BSC Winterberg) mit Rang 7 sehr achtbar.
Im zweiten Lauf geschah dann das womit wohl niemand gerechnet hatte. Ammour/Laurenz fabrizierten erneut die beste Startzeit, rasten fast fehlerfrei durch die Eisrinne und lagen am Ende mit 18/100 vor Friedrich/Margis. Damit war der nächste Weltcup-Sieg von Ammour innerhalb von 2 Wochen unter Dach und Fach. Ein Ergebnis, das voll und ganz zufrieden stellte und vor allem Costa Laurenz bei seinem ersten Weltcupeinsatz überglücklich war. Genauso überglücklich waren die beiden Süd-Koreaner, die ihren Bronze-Platz erfolgreich verteidigen konnten. Hafer verbesserte sich mit der drittbesten Laufzeit bei seinem Saisondebüt noch auf Rang 6. Ein Ergebnis, dass auf Grund seines kurzfristigen Einspringens mehr als akzeptabel ist.

 

Foto: Viesturs Lacis