Ausgesprochen spannend verlief der zweite Weltcup der Damen im lettischen Sigulda. Maßgeblich daran beteiligt waren auch Kim Kalicki und Vanessa Mark, die beide , für TuS Eintracht Wiesbaden starten. Das Rennen wurde dieses Mal noch eindeutiger von den deutschen Schlitten dominiert als beim ersten Weltcup, zumal Corona bedingt nur ein Mini-Teilnehmerfeld mit 7 Schlitten an den Start ging. „Das soll aber die Leistungen der deutschen Teams keineswegs schmälern, denn die Gegnerinnen hatten auch einiges zu bieten“ kommentierte HBSV- Präsidentin Erica Fischbach das Endresultat, „vor allem aus der Schweiz und Österreich kommen seit Jahren sehr leistungsstarke Konkurrentinnen.“

Zur Halbzeit des Rennens führten Laura Nolte/Leonie Fiebig mit 2/100 Sekunden Vorsprung vor Mariama Jamanka/Vanessa Mark und knapp dahinter Katrin Beierl/Jennifer Onasanya (Österreich) das Feld an, Kalicki fand sich auf Rang 4 wieder. Alle Schlitten lagen nur innerhalb einer halben Sekunde zusammen und das versprach einen spannenden zweiten Lauf.

Obwohl Kalicki/Ann-Christin Strack durch den Sturz eines Schweizer Teams ungewöhnlich lange auf ihren Start warten mussten bewältigten sie diese Herausforderung bravourös und übernahmen die zwischenzeitliche Führung. Diese wurde auch von den Österreicherinnen nicht geknackt so dass ein Platz auf dem Treppchen schon sicher war. Auch Jamanka schaffte es nicht ihren Vorsprung aus dem ersten Lauf zu halten und blieb mit Kalicki zeitgleich. In der letzten Abfahrt zeigten dann die beiden Führenden eine hervorragende Leistung und rasten mit 24 hundertstel Sekunden Vorsprung zum Sieg. Während Kalicki trotz des erfreulichen zweiten Platzes etwas haderte war Bundestrainer Rene Spieß mit diesem Dreifach-Erfolg seiner Damen überaus zufrieden.

Bei den Herren war Francesco Friedrich wieder einmal Maß aller Dinge. Allerdings sah es nach dem ersten Lauf gar nicht danach aus, denn er brachte mit Ach und Krach seine Fuhre ins Ziel und musste den Letten Oskars Kibermanis/Matiss Miknis auf deren Heimbahn den Vortritt lassen. Christoph Hafer mit seinem Anschieber Christian Hammers (TuS Eintracht Wiesbaden) rangierte nach einem soliden Lauf auf Rang 4 noch vor Johannes Lochner/Eric Franke auf Platz 6. Während sich Lochner im zweiten Platz noch um einen Platz nach vorne schieben konnte verteidigten Hafer/Hammers ihren 4. Rang. Sie lagen damit nur um 9/100 Sekunden hinter den Drittplatzierten Simon Friedli/ Gregory Jones aus der Schweiz. Friedrich schaffte es mit seinem Anschieber Thorsten Margis in einem wahren Husarenritt und neuem Bahnrekord sich an den Letten vorbeizuschieben und erneut Platz 1 zu erringen.

Auch Weltcup Nummer 4 in Sigulda zeigte in der Endabrechnung fast das gewohnte Bild. Friedrich, dieses Mal mit Alexander Schüller unterwegs, war erneut der alles beherrschende Dominator, ging im ersten Lauf in Führung und gab die Spitze nicht mehr ab. Wesentlich turbulenter war der Rennverlauf auf den Plätzen dahinter. Ganz überraschend wurde Platz 2 vom Schweizer Dou Michael Vogt/Sandro Michel errungen, die im zweiten Lauf noch Lochner mit Anschieber Christian Rasp auf den 3. Rang verdrängen konnten. Noch schlimmer traf es Hafer mit Issam Ammour (TuS Eintracht Wiesbaden), die sich mit der Top-Geschwindigkeit des Tages nach dem ersten Lauf große Hoffnungen auf einen Podestplatz machen konnten. Aber im zweiten Lauf fielen sie auf Rang 5 zurück, was nach Meinung von Spieß auf zu viele kleine Fehler und fehlendem Speed beim Start zurück zu führen ist.

Foto: Hafer/Hammers Bild von Team Hafer