Mit einigen Ambitionen waren die beiden Reichelsheimer Nachwuchsrodler Hendrik Seibert und Calvin  Meister nach Thüringen gefahren, um in Oberhof am Deutschen Cup der Junioren B, dem neben der deutschen Meisterschaft wichtigsten nationalen Wettbewerb,  teilzunehmen. Nach dem seitherigen hervorragenden Abschneiden in dieser Saison mit Weltcup-Sieg und deutscher Vize-Meisterschaft wurde ein vorderer Platz angestrebt. Zu Beginn der Trainingsläufe verlief auch alles planmäßig und die beiden konnten ihre persönlichen Bestzeiten in diesem Eiskanal weiter verbessern. Allerdings zeigte sich mit zunehmender Dauer des Trainings, dass es den beiden immer schwerer fiel mit der nötigen hohen Konzentration bis ins Ziel zu fahren. So kam es wie es kommen musste: der erwartete enge Zweikampf mit ihren Dauerrivalen aus Thüringen fiel ins Wasser. Während Max Ewald/Jakob Jannusch auf ihrer Hausbahn ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, in beiden Läufen Bestzeit fuhren und somit verdient gewannen. Dahinter lieferten sich die Odenwälder mit dem sächsischen Doppel  Dominik Dietrich/Patrik Müller einen packenden Kampf auf des Messers Schneide. Trotz zweimaliger Startbestzeit schafften es Seibert/Meister nicht, diesen Vorteil zu nutzen, da sie in der unteren Streckenhälfte einige leichte Fahrfehler fabrizierten und sich in der Endabrechnung mit dem dritten Platz bei einem Wimperschlag-Rückstand von 7/100 Sekunden zufrieden geben mussten. „Bei den beiden haben wohl die letzten Wochen mit den zahlreichen Trainingsläufen und den Rennen auf hohem Niveau etwas an der Substanz gezehrt“ meinte ein keineswegs enttäuschter Sportwart Stefan Meister, „ sie konnten beide nicht ihr volles Leistungsvermögen abrufen und konzentrationsmäßig ist ihnen wohl ein wenig die Kohle ausgegangen.“ Auch die beiden jungen Sportler machten sich nicht lange auf die Fehlersuche wie Jugendwart Markus Seibert konstatierte, sondern waren sich schnell darüber im Klaren, dass sie an ihrer eigenen Schwäche gescheitert waren. Trotz dieses Wermutstropfens seien beide aber zu Recht stolz auf die in dieser Saison errungenen Erfolge und werden vor den kommenden Entscheidungen in kurzen Erholungsphasen wieder Kräfte sammeln und erneut angreifen. Gelegenheit zum Rehabilitieren haben sie Mitte Februar bei den Wettbewerben zum Jugend A Weltcup in Altenberg sowie  Winterberg und wollen bei den Entscheidungen um die Plätze auf dem Treppchen wieder ein gewichtiges Wort mitreden.