„Wenn ich mir die guten Ergebnisse unserer Sportlerinnen und Sportler anschaue, dann haben wir wohl im Sommertraining nicht allzu viel verkehrt gemacht“ resümierte ein sichtlich zufriedener Landestrainer Tim Restle, “eigentlich haben alle ihre Vorgaben fast perfekt erreicht und unsere Erwartungen mehr als erfüllt.“
Unter strengen Corona-Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen absolvierten die deutschen Bobathleten in der Winterberger VELTINS-EisArena ihr erstes Selektionsrennen, um Leistungsgrundlagen zur Kaderbildung für die kommende Weltcupsaison zu schaffen. Bei den Männer lieferten sich im Zweier Hans-Peter Hannighofer (BRC Thüringen) und Anschieber Marcel Kornhardt (ESC Erfurt) mit dem Team Richard Oelsner (BSC Sachsen Oberbärenburg)/Issam Ammour (TuS Eintracht Wiesbaden) ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach dem ersten Lauf noch zeitgleich legte in der zweiten Abfahrt Hannighofer am Start nochmals ordentlich zu und siegte mit 2/1oo Sekunden Vorsprung vor Oelsner. Den dritten Rang belegte Christoph Hafer (BC Bad Fellnbach) mit Christian Hammers (TuS Eintracht Wiesbaden) vor Nachwuchspilot Philipp Zielasko (BRC Thüringen).
Noch spannender Verlief die Selektion bei den Frauen. Nach dem ersten Lauf lagen nur 4/1oo Sekunden zwischen den Führenden Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)/Leonie Fiebig (BSC Winterberg) und Kim Kalicki(TuS Eintracht Wiesbaden)Ann-Christin Strack (BC Stuttgart Solitude) auf Platz 3. Im zweiten Lauf fuhren Mariama Jamanka (BRC Thüringen)/Deborah Levi (SC Potsdam) mit der besten Tageslaufzeit von Rang 2 an die Spitze. 2/100 Sekunden dahinter landete Schneider vor Kalicki. Rang 4 und 5 belegten die Winterbergerinnen Laura Nolte und Anna Köhler. Nach Meinung von Bundestrainer Rene Spieß hat Kalicki mit Schwächen am Start eine noch bessere Platzierung verpasst.
Bei der Vierer-Entscheidung überzeugte das Team Oelsner, Christian Jagusch (Mitteldeutscher SC), Ammour und Costa Laurenz (TuS Eintracht Wiesbaden). Bereits nach dem ersten Lauf lagen sie in Führung und verteidigten ihren Vorsprung vor Hafer mit seinen Anschiebern Hammers, Lukas Frytz (BRC Ohlstadt) und Michael Salzer (BC Stuttgart Solitude) und den Dritten Zielasko, Eric Bruckert, Alexander Rödiger (beide BRC Thüringen) und Joshua Kossmann (BRC Hallenberg).
Ihren zweiten Qualifikationswettkampf trugen die Bobsportlerinnen und -sportler. im ENSO Eiskanal in Altenberg aus. Im Zweierbob dominierte Lokalmatador Oelsner mit Anschieber Ammour das Rennen. Mit zweimal Start- und Laufbestzeit setzten sich die beiden unangefochten an die Spitze. Zweite wurden Hannighofer/ Kornhardt mit 0,13 Sekunden Rückstand. Auf Platz 3 schob sich die Mannschaft Hafer/Hammers.
Die Damen-Ausscheidung wurde im Olympia- und Weltmeisterschaftsmodus mit 4 Rennen an 2 Tagen ausgetragen. Nach dem ersten Tag lagen Jamanka/Annika Drazek (TV Gladbeck), Nolte/Levi und Kalicki/Strack überraschenderweise genau zeitgleich an der Spitze, wobei Nolte zweimal die beste Startzeit hinlegte. Am zweiten Tag übernahm nach dem ersten Lauf Jamanka die alleinige Führung vor Kalicki und Nolte, musste diese nach einem Fahrfehler in der zweiten Abfahrt jedoch an Kalicki abgeben, die eine sehr sauberer Fuhre ins Ziel brachte. Zweite wurden die Topstarterinnen Nolte/Levi.
Im Vierer wiederum erfolgte die Selektion über 2 Rennen an einem Tag. Hier zeigten sich Oelsner/Jagusch(Ammour/Laurenz in blendender Form und lagen am Ende mit 0,17 Sekunden vor Hafer/Hammers/Frytz/Kevin Korona (Mitteldeutscher Sportclub) sowie 0,50 Sekunden vor Jannusch (BRC Thüringen)/Christian Ebert (Mitteldeutscher SC)/Christopher Koch/Bastian Heber (BRC Thüringen).
HBSV Präsidentin Erica Fischbach war natürlich von den Leistungen der hessischen Athletinnen und Athleten sehr angetan und will bei den nun anstehenden Entscheidungen kräftig die Daumen drücken, damit das derzeitige Leistungshoch lange anhält und auch das notwendige Quäntchen Glück nicht fehlt.